Trainingslager Inzell 24.03 bis 29.03. 2018

Samstag, 24.03.

Voll ist die Autobahn am Samstagmorgen auf der Fahrt nach Inzell. Viele Autos fahren in den Skiurlaub, während wir zwar in Richtung Berge fahren, aber mit Schnee nicht mehr viel am Hut haben. Wir wollen schneefreie Flächen zum Sprinten. Angekommen in Inzell, scheint zwar die Sonne, aber Schnee ist auch noch reichlich da. Also schnappen sich die Jungs erst einmal tatkräftig die Schneeschaufeln und befreien die Tartanbahn vom Schnee. Damit können sie sich das Aufwärmen fast schenken.

Nachdem dann alle ihre Hütten belegt haben, geht es auch schon zur ersten Trainingseinheit. Die U14 geht mit Gerhard in die Halle. Dort ist Turnen und Akrobatik für die Körperhaltung und Beweglichkeit angesagt. A pro po Beweglichkeit, die brauchen die Älteren auch beim Hürdentraining. Denn da kann man nicht geradeaus laufen, was doch so viel einfacher wäre, nein, da stehen so ein paar dumme Hindernisse im Weg, über die man schnell, effektiv und auch noch schön drüber laufen und nicht springen soll. Und dieses verflixte Nachziehbein macht einfach nicht das, was es soll. 

Da geht doch das Speerwerfen schon leichter von der Hand. Schließlich muss man den Speer einfach nur nehmen und in die Weite schleudern und fertig. Ja denkste, jetzt will die Trainerin auch noch einen Impuls- und Stemmschritt und eine Hüfte sehen. Aber am Ende der Trainingseinheit wissen alle, dass sie eine Hüfte haben und dass der Speerwerfer an sich groß ist und nicht zusammenklappt. Und so ein Speer, der tut einem auch nichts, den kann man schon in die Weite werfen.

 

Nach der Trainingseinheit am späteren Abend mit Fußball für die U14, die ja einen Profispieler unter sich hat, der auch gleich den Zidanetrick hervorzaubert und Basketball für die Älteren, geht es für alle geduscht, gekämmt, gezähneputzt, geschlafanzugt und aufgeräumt  in die Betten. Dann herrscht Nachtruhe. So ist zumindest der Plan. Bis die Riesenmonsterspinnen kommen und bei den Mädels Schreiattacken auslösen.

Sonntag, 25.3.

Der Morgen beginnt sonnig, aber kalt und daher sind wir froh, dass wir eine Gymnastikhalle zur Verfügung haben. Auf dem Programm stehen Aufwärmen an Langbänken, kleine Sprünge und Turnen für die Älteren. Bei Handstand, Rad, Radwende und Rückwärtsrolle in den Handstand geht es schon zur Sache. Die U14 versammelt sich auf dem Hartplatz und übt die Grundformen des Diskuswurfes mit Hilfe der Wurfringe. Hier kommt schon Schwung in die Sache. 

Für die Ausdauer wird auch noch gesorgt, denn es steht Biathlon auf dem Programm. Es ist herrlich sonnig, nicht zu kalt, da kann doch wunderbar gelaufen werden und wenn dann auch noch 0 Fehler geschossen werden, dann kann dabei eine hervorragende Zeit von unserm Mittelstreckler Niclas dabei herauskommen. Aber diesmal ist sein Vorsprung nicht so groß wie letztes Jahr, denn in Pierre, der auch 0 Fehler schießt, hat er einen, der ihm näher kommt als sonst. Bei der U14 läuft Christoph ein hervorragendes Rennen, gefolgt von Patrick. Auch die Mädels lassen sich nicht lumpen. Sophia ist dieses Mal die Schnellste, dicht gefolgt von Julia. Bei den U14 Mädels ist Lilian die Beste mit 4 Schießfehlern aber einer schnellen Laufzeit.

Da der Wettergott es an diesem Sonntag noch gut mit uns meint, nutzen wir die Zeit nach dem Biathlon gleich noch für ein paar Wurfeinheiten mit der U16. Der Speer landet zwar in der matschigen Wiese und bei jedem Schritt quakt es unter den Schuhen, aber die Grundlagen können trotzdem intensiv geschult werden. Der andere Gruppenteil beschäftigt sich mit dem Diskuswurf und erlernt die Handhaltung und achtet auf die Abwurfposition beim Diskus, während die U14 das trockene Wetter nutzt und ein paar Unermüdliche Weitsprungübungen am Beachvolleyballfeld mit Gerhard durchgehen.

Da wir am Abend die Hallenzeiten tauschen können, gehen wir direkt nach dem Abendessen wieder in die Halle und bauen den Mattenberg für den Stabhochsprung auf. Schließlich muss es sich ja lohnen, dass wir die langen Stäbe mit nach Inzell geschleppt haben. Während hier die Kids mit Axels Unterstützung in die Matten fliegen, lassen die anderen die Muskeln spielen bei Medizinballübungen und beim Kugelstoßen. Denn wer ein Kugelstoßer werden will, braucht auch Muskeln. Danach verschwinden alle in ihre Hütten und sollen bis zu unserem Rundgang bettfertig sein.

Montag, 26.03.

Wie gut, dass wir rechtzeitig Hallenzeiten angefordert haben, denn es ist extrem kalt am Morgen. In der Halle bauen wir den Seitbarren und die Ringe auf, denn für Leichtathleten ist auch das Turnen ein wichtiger Trainingsbaustein. Und da kann man dann auch in leicht abgewandelter Form eine Übung aus der Serie „Ewige Helden“ mit einbauen: Wie oft schwingen die Sportler in 1 Minute am Seitbarren, wobei die Füße auf Höhe der Holme sein müssen. Dabei ergibt sich folgende Reihenfolge:

 

Niclas (47), Valentin (42), Sophia (41), Pierre (34), Charlotte (31), Theresa (30), Julia R. und Julia L (je 27), Kian (24), Sabrina (18)

Am Nachmittag wollen die Sportler hoch hinaus. Immerhin kommen sie an der Kletterwand auf ca. 14m Höhe. Alle sind fleißig dabei, auch wenn sich einer der Sicherer einen Scherz erlaubt und sich unter dem Überhang versteckt, so dass die Kletterin oben nur noch das Seil am Boden liegen sieht. Das kann einen schon mal erschrecken, aber Sophia ist ja nicht zum ersten Mal dabei und weiß nach kurzem Stutzen, dass der Heiner sie nicht allein in der Wand hängen lässt. 

Da inzwischen alle einen leichten Muskelkater verspüren, werden erst einmal alle Muskelpartien ausgiebig gedehnt. Das hört sich schlimmer an, als würde man die Kids 5x 300m laufen lassen. 

Während die Größeren ihre Muskeln dehnen geht die U14 auf die Tartanbahn und absolviert noch ein paar Sprints, denn noch ist es trocken. Am Abend wird Tischtennis gespielt bzw. Basket-, Volley- und Handball. Damit kommen alle Ballsportler auf ihre Kosten

Bei der Hüttenbesichtigung sind diese tatsächlich einigermaßen aufgeräumt, wir haben schon schlimmeres gesehen. Vor allem die Jungs können eine vorbildliche Hütte vorweisen, während es bei den jüngeren Mädels schon etwas eigenartig zugeht. Diese leben alle aus den Koffern, da in den Schränken „massenweise imaginäre Ameisen leben“ und diese sich ansonsten in der Kleidung einnisten würden. Und das alles nur, weil letztes Jahr in einem Schrank in einer Blockhütte ein paar Ameisen waren. Da sieht man mal was so eine Ameisenphobie auslöst.

Dienstag, 27.03.

Jetzt ist das Wetter nicht mehr so schön. In der Nacht hat es leicht geschneit, kalt ist es auch. Wie gut, dass wir in die Halle gehen können. Dort müssen wir uns zwar mit 3 Trainingsgruppen ein wenig stapeln aber es funktioniert, denn die U14 braucht für die Hürden nur eine lange Bahn, die Älteren machen Hochsprung oder Kugel/Diskus. 

Am Nachmittag gibt es dann noch eine Aktion vom Sportcamp: Rhönradturnen steht auf dem Programm. Hier kann man im wahrsten Sinne des Wortes Kopf stehen, vorausgesetzt, man schreit nicht die ganze Halle zusammen.

Am Abend gibt es dann noch einen Höhepunkt des Trainingslagers, das Spiel ohne Grenzen, durchgeführt von den FSJlern des Camps. Hier wurde die Gruppe Mezzo, bestehend aus den Älteren der Trainingsgruppe, zweiter aufgrund einer Altersberechnung, da Unterhachings Siegermannschaft aus lauter Jungs besteht, hier aber auch Jüngere mit dabei sind. Im Gesamtklassement schlagen sich unsere 3 Mannschaften hervorragend. Die jüngeren Mädels werden aufgrund der Altersberücksichtigung 4., während die gemischte Mädels-Jungs-Mannschaft 5. wird. Da noch nicht alle müde sind, wird noch einmal Basketball gespielt und bei einem 4:5 Spiel sind dann doch am Ende alle ausgepowert und gehen in die Hütten. 

Mittwoch 28.03.

Und wieder hat es geschneit und es schneeregnet leicht. Dieses Mal haben wir die Halle in Inzell für die ältere Gruppe, während die U14 gemeinsam mit Unterhaching Airtramp macht. Dabei verdreht sich die Alexandra, die eh schon leicht angeschlagen ins Trainingslager gefahren ist, das Knie und Gerhard fährt mit ihr im Krankenwagen in die Klinik. Dort wird festgestellt, dass sie zwar eine alte Verletzung an dem Knie hat, aber nichts akutes passiert ist. Daher kommt sie humpelnd zurück. 

Die Größeren können sich beim Bogenschießen messen. Sie müssen allerdings zugeben, dass die Ruhe und Gelassenheit der „Alten“ doch auch etwas hat. Somit gewinnt Axel das Bogenschießen.

Am Nachmittag gibt es nochmal eine Stabhochsprungsession und für die Älteren einen Kraftzirkel, während die U14 sich mit Ballwurf beschäftigt. Zum Abschluss gehen wir zum Pizza essen, und das meinen die Betreuer auch genau so. Nur die Fußkranke wird mit dem Auto chauffiert. Allerdings haben wir dann doch ein Einsehen und alle dürfen zumindest auf dem Hinweg mit dem Bus fahren. Das war aber auch die letzte Busfahrt, danach werden die Bürgersteige hochgeklappt und es gibt keine Möglichkeit mehr, außer eben zu Fuß zu gehen. Nur die Fuß- und Bauchkranken werden gefahren.

Donnerstag 29.03.

Die Luft ist raus, am letzten Tag wird noch einmal etwas gespielt, bevor die Hütten geräumt werden müssen. Nach dem Mittagessen setzen sich alle noch einmal zusammen und die Sportler geben Feedback, was ihnen gefallen hat und was ihnen gefehlt hat. Insgesamt ist die Tendenz nächstes Jahr wieder nach Inzell zu fahren, denn es gibt einfach viele Möglichkeiten im Camp und in 2019 liegt Ostern ja auch Mitte April, da sollte der Schnee weg und die Luft wärmer sein.

Ein ganz herzlicher Dank von mir geht an Axel, der zwar kein offizieller Trainer beim PSV ist, aber so viel Erfahrung aus seiner Leichtathletikvergangenheit einbringt und mit extrem viel Motivation dabei ist, dass auch die Sportler sich von ihm mitreißen lassen. Er ist eine echte Bereicherung für diese Trainingslageraufenthalte und ich hoffe doch sehr, dass er uns noch länger erhalten bleibt.

Sylvia Steinmann